Brand Burg Ockenfels

B3.02 – Brand Burg Ockenfels

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Einsatznummer: 001/2003
Datum-/Uhrzeit: 25.01.2003 um 11:45 Uhr
Einsatzmeldung: B3.02 – Brand Burg Ockenfels
Einsatzort: Ockenfels
Alarmierungsart: FME, Sirene
Einsatzdauer: 5 Stunden 15 Minuten
Einheiten: DLK 23/12 FW Bad Hönningen, DLK 23/12 FW Waldbreitbach, GTLF FW Asbach, GW-AS FW Neustadt/Wied

Einsatzbericht:

Der erste Lagebericht für die eintreffenden Wehrleute aus Ockenfels und Linz fiel am Samstag gegen 11.45 Uhr nicht allzu beruhigend aus. Demnach sollte sich ein vermisster Mann im brennenden Burgteil befinden. Flammen schlugen aus dem kleineren Turm an der Bergseite, Rauchschwaden quollen aus dem Dach zur Rheinseite. Unverzüglich entschied Einsatzleiter Horst Piovesan, die Nachalarmierung der Wehren aus Vettelschoß, St.Katharinen und Leubsdorf. Die Drehleitern von Bad Hönningen und Waldbreitbach, sowie Teileinheiten aus Asbach (Sicherstellung der Notwasserversorgung mittels Großtanklöschfahrzeug) und Neustadt (Gerätewagen Atemschutz) wurden zusätzlich angefordert. Vor allem die Drehleitern waren in den folgenden Stunden hilfreich, nachdem es die jeweiligen Fahrzeugführer geschafft hatten, ihnen trotz des schrägen Einsatzortes festen Stand zu verleihen. Die Minusgrade auf dem Rheinfelsen hatten das erste Löschwasser auf den Zuwegen zur Burg schnell in Eisbahnen verwandelt. Gleich von drei Seiten bekämpften die Wehrleute den Brand.

Ein Polizeihubschrauber, der minutenlang die 700 Jahre alte Ockenfelser Burg umkreiste, bot der Einsatzleitung seine Hilfe an. 



Ein Team von Führungskräften unter Leitung von Wehrleiter Piovesan koordinierte den schwierigen Einsatz.

Die Wasserversorgung vom Rhein zur Burg wurde von den Kameraden aus St.Katharinen errichtet. Wehrmänner aus Neustadt tauschten aufgebrauchte Atemschutzflaschen gegen volle aus, da viele der Atemschutzträger mehrfach mit den umluftunabhängigen Preßluftatmern ins Innere des Gebäudes mußten. Einige der Einsatzkräfte wechselten zwischenzeitig Ihre persönliche Schutzkleidung, da diese vollkommen durchnäßt war. Als Fehlalarm entpuppte sich glücklicherweise die Meldung: „Vermißte Person“.

Die teilweise engen und verwinkelten Räumlichkeiten im Dachgeschoß der Burg, mit der Gefahr einer gefährlichen Durchzündung, verhinderten am Anfang aus Sicherheitsgründen einen Innenangriff der Feuerwehr. Es mußte also verstärkt von Außen mit viel Wasser gegen die Ausbreitung des Brandes vorgegangen werden. Erst als das Gefahrenpotential es erlaubte, konnte von innen effektiv gegen die Flammen angekämpft werden. Die Schwierigkeit lag unter anderem darin, dass das Feuer sich zwischen Innenverkleidung und Außenverkleidung des Daches unkontrolliert ausbreitete. Erst als große Teile der Gipskartonauskleidung entfernt waren und alle Brandnester abgelöscht werden konnten, hatten die Floriansjünger die Lage endgültig im Griff. Der geballte Einsatz und das gute Zusammenspiel der Löscheinheiten retteten somit große Teile der Burg vor den Flammen. Der Gastronomiebetrieb im Erdgeschoß blieb unversehrt. Trotz der notwendigerweise eingesetzten großen Wassermengen am Anfang, hielt der Wasserschaden sich in Grenzen.

Genaue Angaben über die Schadenssumme können noch nicht angegeben werden, allerdings dürfte die Größenordnung bei mehreren hunderttausend Euro liegen. Die zum Linzer Stadtgebiet gehörende Burg Ockenfels wird seit einigen Jahren von der Unternehmensgruppe Birkenstock genutzt.  

110 Feuerwehrkräfte waren bis ca. 17:00 Uhr mit der Brandbekämpfung beschäftigt. Einige Kameraden mußten anschließend noch Aufräumarbeiten durchführen und Brandwache stellen.


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